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Pressespiegel

05.10.2003 22:02:47
Musical Aida feierte Premiere in Essen
Rheinische Post
Deutschlandpremiere des Elton John
Musical Aida feierte Premiere in Essen
Essen (rpo). Deutschland-Premiere feierte am Sonntag Abend das Disney-Musical AIDA im Essener Colosseum Theater. Doch wer befürchtete, die Kombination Elton John und Tim Rice (verantwortlich für die Musik und Texte) sowie Disney als Produzent würde lediglich ein „Weichspüler-Stück" mit unzähligen Balladen zustande bringen, wurde eines Besseren belehrt.
Diese AIDA hat Kraft und Ausdruck, Humor und Tragik, und dennoch kommt auch die Emotion nicht zu kurz. Die Geschichte, die Giuseppi Verdi bereits vor knapp 130 Jahren als Oper in Szene setzte, ist hinlänglich bekannt. Der ägyptische Heerführer Radames, Verlobter der Pharaonen-Tochter Amneris, verliebt sich in die von ihm gefangene Sklavin Aida, die sich als Prinzessin entpuppt.
Als sich Radames entscheiden muss zwischen Leben und Liebe, geht er mit Aida gemeinsam in den Tod. Der Inhalt macht sich eigentlich prima als Vorlage für ein rührseliges Stück, doch gelang es sowohl der Musik von Elton John als auch den Texten von Tim Rice, wieder von Erfolgsautor Michael Kunze ins Deutsche übertragen, wesentlich mehr in das Musical zu packen.
Überzeugendes Ensemble
Schließlich trägt noch das komplett überzeugende Ensemble zum Gelingen des Stückes bei, allen voran Florence Kasumba in der Rolle der Aida. Die farbige Essenerin strahlt nicht nur eine enorme Würde aus, sie versteht es auch, ihre verschiedenen Gefühlslagen bestens auf das Publikum zu übertragen. Hinzu kommt ihre gute Stimme. Da wird sie allerdings noch von Maricel übertroffen, die in der Rolle der Amneris glänzt.
Sie ist sicherlich stimmlich die herausragende Sängerin im Ensemble, spielt auch die vielen Facetten der Pharaonen-Tochter glänzend. Mathias Edenborn schließlich ist Radames, dem die Herzen der beiden Damen gehören. Er hat einen leichten Akzent, der sich aber keineswegs negativ auf seine gesanglichen Fähigkeiten oder auf das Verständnis der Liedtexte auswirkt.
Intriganter Zoser
Schließlich sind noch Kristian Vetter, in Duisburg bereits als Jean Valjean bei Les Miserables, in Oberhausen beim „Geist der Weihnacht" oder Arktos in „Tabaluga" zu sehen gewesen, als intriganter Zoser und Joel Karie in der Rolle des Mereb besonders auffällig. Nicht zu vergessen das Ensemble, das mit vielen schönen Tanzszenen zur Belebung der in einfachen, dennoch sehr schönen Bühnenbildern erzählten Geschichte beiträgt.
Und die Musik ist - sieht man vom Hit „Written in the Stars" ab - nicht sofort unbedingt unter Elton John-Nummern abzulegen, sondern ist abwechslungsreich und bedient vom Rockigen bis zum Sanften und Gefühlvollen eigentlich jeden Geschmack. Alles in allem ist AIDA 150 Minuten beste Unterhaltung für die ganze Familie.


von CAMILLO KLUGE